Skitouren-Technik-Training am 21./22. Januar 2023
„Wieder was dazu lernen“ – unter diesem Credo trafen wir uns an diesem Wochenende in Damüls. Wir, das war eine bunt gemischte Gruppe von mehr oder weniger erfahrenen Skitourengehern, gewillt, sich dem Experiment dieses neuen Angebots im Winterprogramm zu stellen und ein paar Tricks und Kniffe zu lernen, um sicherer, eleganter, mutiger, schneller oder einfach nur etwas gekonnter im Gelände hinunterzuschwingen. Ausgedacht haben sich dieses Kursangebot Johanna und Steffen – bei den beiden konnten wir uns jede Menge abschauen.
Nach einer länger als geplant dauernden Anreise mit Stau im Tunnel vor Au und Schneeketten-Anlegen auf dem Weg nach Damüls kamen wir viel später als verabredet am oberen Lift in Damüls an. Doch wir waren motiviert und nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung des Plans für die zwei Tage gings dann endlich los. Wir teilten die große Gruppe in zwei Teile, eine „Racer“-Gruppe und eine für die etwas gemütlicheren Fahrer*innen.
Zum Aufwärmen gab es zunächst eine Einfahrrunde auf der Piste. Doch dann gings raus ins Gelände. Die Schneemenge war nicht üppig, aber ausreichend. Wir lernten die richtige Grundhaltung auf dem Ski, welche Gelenke wir nutzen, um diese zu verändern und wo wir den größten Hebel haben. Vorwärtsbewegung beim Einfahren in die Kurve, „Springen“, wenn der Schnee sehr tief ist, ausreichend Geschwindigkeit, um im tiefen Schnee nicht stecken zu bleiben. Klingt in der Theorie alles ganz logisch und kinderleicht, die Umsetzung war nicht für alle ganz einfach. Jeder hat andere Stärken und Schwächen, doch Johanna und Steffen hatten für jeden auch individuelle Tipps parat.
Nach der gemütlichen Mittagspause in der Elsenalpstube hat uns das Wetter auf die Piste zurückverwiesen. Es war so nebelig, dass wir uns von Stange zu Stange gehangelt haben. Wir sind nah beieinander geblieben, um uns nicht zu verlieren. Aber auch dabei kann man was lernen – solche Sichtverhältnisse erfordern gefühlvolles Fahren. Immer schön flexibel in den Beinen, so kann man jede Bodenwelle gut ausgleichen. Da hätt‘ man auch fast die Augen zumachen können. Aber wir haben es alle ganz gut meistert und sind wohlbehalten unten angekommen.
Auf der Hütte gab es dann ein kurzes Relaxen bei Kaffee und Kuchen, bevor wir am Abend ins gemütliche Gasthaus Löwen eingekehrt sind. Hier haben wir es uns gut gehen lassen und wurden mit vielerlei Köstlichkeiten verwöhnt.
Am Sonntagmorgen dann die Überraschung: Blauer Himmel, Sonne! Das Wetter sollte bis zum frühen Nachmittag halten, dann wieder schlechter werden. Also nichts wie los! Späte Mittagspause vereinbart, im Ländle reserviert und dann ab in den Lift. Die Gruppen haben heute die Trainer getauscht, so kam jeder in den Genuss von anderen Tipps. Das ist super! Der Schnee war ein Traum und bei der Sicht gab es tolle Abfahrten abseits und jede Menge Gelegenheit das Gelernte von gestern zu üben. Ziel war es, die Komfortzone zu verlassen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Wir gaben uns alle Mühe, manch Wagemutiger hat vor lauter Übermut jede Mulde gefunden, um darin zu verschwinden. Der lockere, teilweise tiefe Schnee kostete manch Anstrengung, um wieder auf die Skier zu kommen. Doch es war immer jemand zur Stelle, um zu helfen – es war ein toller Teamspirit!
Und oh Wunder – auch nach der späten Mittagspause, die manche wirklich brauchten, um wieder Energie zu tanken, blieb das Wetter gut! Und so haben wir unsere Liftkarten bis zur letzten Liftfahrt ausgenutzt und jeden Schwung genossen – manche mehr und manche weniger gekonnt. Aber egal, wir hatten alle jede Menge Spaß!
Am Ende gab es viel Lob für dieses tolle Angebot, jeder konnte für sich was mitnehmen, der Winter wird noch einige Ski- und Tourentage zum Üben bieten. Fazit: „Wieder was gelernt“. Vielen Dank an Johanna und Steffen!
Text von Britta Norwat, Fotos von Johanna Winter