Graubünden-Runde vom 13. Juli 2023 bis 16. Juli 2023
In Graubünden schlagen Bikerherzen höher – sei es wegen der Höhenluft, den Anstiegen oder den Trails vor wunderschönen Bergpanoramen. Insgesamt 5300 Höhenmetern – verteilt auf nur 150 Kilometer – bestätigten dieses touristische Marketing voll und ganz.
Donnerstag, 5:30 h starteten wir von Überlingen nach Langwies, Regen während der Fahrt und nicht optimale Wetterprognosen für den Tag ließen etwas Zweifel aufkommen. Doch wir hatten Glück und kamen trocken durch die Walsersiedlung Strassberg über den Durannapass (2117 m) nach Klosters. Ein kurzer Starkregen erwischte uns erst wenige Kilometer vor unserem ersten Etappenziel Davos. Die Tradition wurde gewahrt – nach dem abendlichen Prosecco fielen wir ziemlich müde rasch in unsere Betten. Bereits am nächsten Morgen lachte die Sonne. Im Dischmatal war es noch angenehm frisch, wunderschöne Blumenwiesen begleiteten den ersten Anstieg bis Dürrboden. Dort die erste Warnung Einheimischer: „Wo gönnt ir hi?“ – „Zur Keschhütte.“ – „Ir traged gärn eur Velo?“ Der Scalettapass hatte es dann in sich…
Oben auf 2606 m der nächste Wanderer: „Wo chömmet ir her?“ – „Davos“ – „Wo gönnt ir no hi?“ – „Keschhütte“ – „E bizli spinne dünnt ir scho, oderrr?“
Hm, hm, hm – was wollte er uns sagen? Zunächst querten wir noch ein paar kleinere Schneefelder und genossen den Trail runter zur Alpe Funtana (2192 m) – dann war es klar: auch der Anstieg zur Keschhütte (2625 m) hatte es in sich… Irgendwie stand der Tag etwas unter dem Motto „Wandern mit Begleitfahrrad“ – das Fahr-Schiebe-Verhältnis war je nach Kraft und Technik etwas ungünstig, für manche mehr, für andere etwas weniger. Müde waren wir am Schluss alle und Energie-Radler auf der Keschhütte halfen wieder zu Kräften.
Foto W. Biller
Nach den aufstiegsorientierten zweiten Tag folgte Tag Drei mit über 2000 Höhenmeter Abfahrt im wunderschönen Parc Ela. Dieser Tag war unglaublich heiß, wir hatten zum Teil über 30 Grad und dabei auch wieder einiges an Höhenmetern zu bewältigen. In Bergün entlasteten wir unsere Rucksäcke und luden nicht mehr benötigtes Gepäck zu Uli und Maja in den Vereinsbus. Über Schotterstraßen und nette Trails am Bach entlang ging es von Filisur bis Tiefencastel und dort über das Stauwehr. Für unser Picknick fanden wir einen wunderschönen Ort – im Schatten vor der Kirche St. Peter Mistail. Diese in der Zeit um das Jahr 800 entstandene Kirche mit sehr alten Wandmalereien hat eine wunderschöne Akustik, die wir live mit Chorgesang erleben durften. Über Alvaschein und Abschluss-Radler am Heidsee in Lenzerheide erreichten wir unser Etappenziel Valbella.
Foto W. Biller
Trails nach Churwalden waren der Start des letzten Tages. Mit einem langen Anstieg über Tschiertschen verdienten wir uns leckere Aprikosenwähe auf der schönen Ochsenalp. Zunächst leichtes Auf und Ab mündete in eine rasante Abfahrt nach Langwies – und schwupp di wupp waren vier erlebnisreiche Tage im „Home of Trails“ vorbei.
Foto W. Biller
Unsere Route:
13.07. | Langwies – Strassberg – Durannapass – Klosters – Davos 1360 Höhenmeter – 1170 Tiefenmeter – 35 km |
14.07. | Davos – Dischmatal – Dürrboden – Scalettapasse – Alpe Funtana – Keschhütte 1520 Höhenmeter – 470 Tiefenmeter – 26 km |
15.07. | Keschhütte – Chants – Bergün – Filisur – Tiefencastel – Alvaschein – Lenzerheide/Valbella 1130 Höhenmeter – 2150 Tiefenmeter – 53 km |
16.07. | Valbella – Churwalden – Tschiertschen – Ochsenalp – Langwies 1290 Höhenmeter – 1500 Tiefenmeter – 38 km |
Foto W. Biller
Ein ganz herzliches Dankeschön an
Butzi: für die Planung, Organisation und die abwechslungsreichen Routen durch das wunderschöne Graubünden
Ulli und Maja: für ihre Zeit, das Fahren des Begleitfahrzeugs und den Gepäcktransport (es ist einfach herrlich komfortabel)
Bettina: für das Fahren des zweiten Fahrzeugs nach Langwies und zurück
Alle, die dabei waren: für das nette Miteinander, die gute Laune, Freude am Biken und draußen sein – es war wieder herrlich.
Autorin: Annette Haag