Tourenbericht Sesvennahütte 15. – 18.02.24

Nach einer entspannten Anreise erreichten die drei Teilnehmer und die zwei Tourenleiter am Donnerstag um 11:00 den Parkplatz in Schlining im Vinschgau. 

Mit schwerem Rucksack und bei frühlingshaften Temperaturen mussten die 550hm zur Hütte erkämpft werden. Den Nachmittag nutzten wir, um die umliegenden Tourenoptionen zu begutachten. Dabei konnten wir auch noch ein paar Schwünge in bestem Pulverschnee genießen. Zurück auf der Hütte erwartete uns ein leckeres Abendessen und ein volles Matratzenlager, das sich aber mit jedem Tag weiter leeren sollte.

Da für Freitag die stabilste Wettervorhersage für das Wochenende ausgegeben wurde, war die Entscheidung klar: wir versuchen uns direkt am Piz Sesvenna, dem Hauptziel der Region. Gut gestärkt vom Frühstücksbuffet führte uns der Aufstieg zuerst zur Sesvenna-Scharte. Dann muss man zuerst 100hm abfahren, bevor der Aufstieg über den Gletscher beginnt.

Für den Normalweg steigt man mit Ski bis zum tiefsten Punkt im Grat und geht dann ohne Ski über diesen zum Gipfel. Aufgrund der Schnee- und Lawinensituation entschieden wir uns aber für eine andere Variante: mit Ski stiegen wir in steilen Spitzkehren bis ca. 50hm direkt unter den Gipfel, deponierten dort die Ski und gingen dann mit Steigeisen und Pickel die letzten Meter zu Fuß bis zum Kreuz.

Der Gegenanstieg zur Sesvenna-Scharte und die Abfahrt zur Hütte bei immer schlechter werdendem Schnee kostete dann nochmal ordentlich Kraft. Unseren Gipfelerfolg konnte wir gerade noch bei den letzten Sonnenstrahlen auf der Hüttenterasse mit leckerem Kuchen feiern. 

Die wechselhafte Wettervorhersage für Samstag machte die Tourenplanung nicht gerade einfach. Wie am Vortag stiegen wir zur Sesvenna-Scharte auf, um von dort in Richtung Val Sesvenna abzufahren. Bereits in den ersten Abfahrtsmetern zeigte sich aber, dass die Sonne den Harschdeckel nicht aufgetaut hatte und die geplante Abfahrt so keinen Sinn machen würde. Stattdessen entschieden wir uns für einen kurzen Aufstieg zum Grat der Fernerspitz um von dort aus nach Norden abfahren zu können. Die letzten Meter zum Grat waren nochmal sehr steil. Die anschließende Abfahrt durch den steilen und wenig verspurten Hang war aber alle Mühe wert.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause machten wir uns dann auf den Weg zum Schadler, um von dort über Nordhänge bis zur Hütte abzufahren. Leider zogen immer mehr Wolken vor die Sonne, sodass die schlechte Sicht die Abfahrt anspruchsvoll machte. Für unsere Tourenleiter war die Wegfindung zum Glück kein Problem, sodass wir ohne weiteren Gegenanstieg die Hütte erreichten. 

Am letzten Tag unserer Tour wollten wir dann nicht über den normalen Hüttenzustieg zurück zum Parkplatz abfahren, sonder über eine 1200hm lange Abfahrt von der Fernerspitz. Wir starteten also wieder bei bestem Wetter auf dem bekannten Weg in Richtung Sesvennascharte, stiegen dann aber in den gestrigen Abfahrtsspuren zuerst zum Grat und dann weiter zum Gipfel der Fernerspitz.

Von dort führte uns die Abfahrt bei sehr variablen Schneeverhältnissen bis zur Baumgrenze. Die letzten Meter ins Tal durch den Wald waren dann nochmal eine echte Herausforderung. 

Zum Abschluss dieses tollen Tourenwochenendes gab es dann nochmal leckeren Cappuccino und Kuchen zur Stärkung vor der Heimfahrt.