So spät im Winter haben wir diese traditionelle Powder-Veranstaltung noch nie angeboten. Wir waren gespannt ob wir Ende März die Powder-Träume noch erfüllen können – und es hat funktioniert.
Wenige Tage zuvor hat es nochmals geschneit und wir hatte sensationelle Bedingungen. Nordseitig unverspurte Powderhänge bei Lawinenstufe 1 und mit einem kurzen Wechsel auf die südseitigen Hänge ging die Fahrt weiter im besten Firn. Und dies alles bei strahlendem Sonnenschein. Aber das ist noch nicht alles.
In unserm gemütlichen Haus Reutehorn haben wir uns selbst versorgt und unsere Küchenchefs haben jeden Abend für ein weiteres Highlight gesorgt.
Nach dem Essen wurde die Instrumente ausgepackt und die Hitliste der vergangenen 50 Jahre rauf und runter gesungen.
Mit zwei Gruppen waren wir im Gelände unterwegs und eine weitere Gruppe war selbständig im Skigebiet unterwegs. Insgesamt waren wir 20 Teilnehmer.
Die ersten beiden Tage waren wir in Gargellen unterwegs.
Gargellen bietet ein gutes Freeridegelände mit vielen schönen Varianten und nur kurzen Aufstiegen. Die Madrisa Rundtour ist eine der bekanntesten Freeride Touren in Gergellen. Vom Skigebiet steigt man 30min auf das St.Antönier Joch ( 2376m ). In gutem Gelände fährt man fast 1000hm nach St.Antönien in die Schweiz ab. Mit dem Bus geht es weiter zum Bahnhof nach Küblis und dann mit dem Zug nach Klosters. Über das Skigebiet Madrisa gelangt man mit Bahnen und Liften bis auf das Rätschenjoch ( 2601m ). Mit zwei kurzen Anstiegen quert man zum Gafierjoch ( 2408m ) und dann 1000 hm über die weiten Hänge des Gandatals zurück nach Gargellen.
Am dritten Tag hat uns unser Montafon-Lokalmatador Siggi einen Geheimtipp verraten.
Normalerweise nutz man in Partennen die Vermuntbahn und das anschliessende Tunneltaxi als Zugang zur Bielerhöhe in der Silvretta. Wir sind dann aber an der Bergstation nicht wie allen anderen in in das Tunneltaxi gestiegen. Direkt an der Bergbahn startet eine Skitour auf den Breitfielerberg. Man steigt 700hm in abwechslungsreichem Gelände auf diesen Panoramaberg und kann 1200 Hm über spektakuläre Hänge nordseitig bis nach Partennen abfahren – mit Traumpulver und unverspurten Hängen. Nach einem kurzen Bierchen auf der sonnigen Terassse von Siggis Hütte sind wir anschliessend in St.Gallenkirch ins Skigebiet eingestiegen. Von der Bergstation der Rinderhüttenbahn gelangt man mit kurzem Aufstieg und einer sehr steilen Querung auf ein Joch über dem Valiseratal. Vom diesem Joch führt eine spannende Abfahrt zurück nach Gargellen. Der Einstieg für diese Abfahrt hat dann für Nervenkitzel gesorgt. Es war Ende März und der Einstieg war von der Sonne ausgeapert, so dass wir mit den Skiern am Rucksack erst einmal abklettern mussten. Es hat sich aber gelohnt. Im Abendlicht genossen wir die unverspurten Powderhänge.
Am vierten Tag genossen wir nochmals das Freeridegelände von Gargellen im Pulver und Firn.
Herzlichen Dank an Thomas und Christina Schelling, die uns das Haus Reutehorn organisiert haben, an die Köche und an die Guides, die Ihrem Ruf als Tiefschness-Trüffelschweine wieder einmal gerecht wurden.