Da Vorarlberg plötzlich wieder Risikogebiet wurde, aber auch der frühe Schneefall in der Bergen, veranlasste Astrid, die letzte Sommer-Wandertour am 18.10.2020 der Saison von Österreich ins Allgäu zu verlegen.
Wir starteten um 8:15 Uhr in Steibis durchs Weißachtal in Richtung Prodelkamm. Ein Bonbon zog Astrid gleich zu Beginn aus der Tasche: Wir wurden eingeladen zu einem Spiel, bei dem es weder Sieger noch Verlierer geben würde, eine beruhigende Variante.
Jeder zog einen Zettel, darauf stand der Name jeweils eines anderen Baumes. Zu diesem sollten wir unsere Kenntnisse vortragen, wenn wir auf den genannten Baum stoßen würden: Ahorn, was weiß ich denn vom Ahorn, außer dass das ein Baum ist? Aber mit etwas Nachdenken und Unterstützung aller Teilnehmer ist doch eine Menge Wissenswertes über die Bäume zusammengekommen.
Nach einem zügigen Aufstieg auf einem kleinen Pfad durch den Wald führte uns der Weg auf die Prodelalpe, kurze Verschnaufpause auf dem Bänkle. Dann ging es abwechslungsreich über sanfte Almwiesen und schmale Gratpfade den Prodelkamm entlang, immer in Sichtweite zum beschneiten Hochgrat. Weite Bergsicht gabs diesmal nicht, daher richtete sich der Blick in die Nähe. Wir fanden verschiedene essbare Pilze, aber auch wunderschöne Fliegenpilze. Es blühten noch Schwalbenwurz-Enzian, Fransenenzian und Herbstenzian, und schon eine Schlüsselblume, die hoch aufgerichtet versuchte, das Frühjahr zu erspähen.
Die Sonne zeigte sich für ca. 30 min auf dem Denneberg, das nutzten wir für eine gemütliche Mittagsrast und wanderten dann weiter über teilweise rutschige Gratpfade bis zum Klammen, unser höchster Punkt für heute mit 1470m. Ein kurzes Stück zurück und Abstieg nach Norden. In einigen Karten sind noch Querpfade auf halber Höhe eingezeichnet, wir konnten sie jedoch nicht finden. Deshalb folgten wir dem Premiumwanderweg zu den beeindruckenden Buchenegger Wasserfällen. Runter ging es über einen sehr rutschigen Pfad, unten über ebenso rutschige Steine bis ganz nahe ans Wasser. Die 3 Kaskaden konnten wir auf dem Abstieg durch die Laubbäume etwas sehen. Unten angekommen, standen wir an einem türkisfarbenen See mit herrlichem Wasserfall. Im Sommer steppt hier sicher der Bär!
Auf der anderen Seite weniger rutschig oben angekommen, erwartete uns die überraschenderweise noch geöffnete Alpe Neuschwend. Kuchen war fast ausverkauft, aber es gab Kaffee, für jeden einen richtig großen Pott. Das wärmte durch, die Beine wurden für eine Weile entlastet und trugen uns dann noch ein kurzes Stück bis zum Auto. In der Bergkäserei Steibis kauften wir noch unseren Wochen-Käsevorrat ein.
Wir waren mit Pausen insgesamt 9 Stunden unterwegs, Weglänge ca. 18 km und 1.050 hm.
TeilnehmerInnen: Paula Steidle, Hans Braunbart, Karin Bleicher, Sylke Peuker, Renate Paatzsch
Tourenleiterin: Astrid Lux
Autorin: Renate Paatzsch