MTB-Alpenpässetour vom 25. Juni – 29. Juni 2021 von Graubünden, Septimerpass über das Oberengadin – Livigno – Ofenpass ins Unterengadin
Auf dieser sehenswerten MTB-Tour führte uns der routinierte DAV-MTB Guide, Butzi , von Bivio (unterhalb des Julierpasses)in Graubünden über zahlreiche Alpenpässe (Septimerpass, Malojapass, Berninapass, Passo Trela, Passo Gallo, Ofenpass, Pass da Costainas). Wir haben dabei u. a. herrliche Ausblicke auf diverse Alpenketten, die Oberengadiner Seen, das Inntal aus luftiger Höhe… genießen und bewundern können.
Aber der Reihenfolge nach hier die einzelnen Etappentage:
Donnerstag, 24.06.2021:
Der Tourplan stand bereits seit Anfang des Jahres fest – aber bedingt durch die Corona-Pandemie war die Durchführung bis zuletzt ungewiss. Aber getragen durch den ungetrübten Optimismus wurde es endlich wahr – die Räder und das Gepäck wurden am Vorabend mit jahrelanger Routine auf zwei Fahrzeuge verladen. Auch wenn die Vorbereitung coronabedingt etwas holprig war konnte bei allen Teilnehmern eine vorfreudige Anspannung auf den Tourstart förmlich gespürt werden.
Freitag, 25.06.2021
Abfahrt um 05.00 Uhr in Überlingen – Ankunft um 08.20 Uhr in Bivio, am Fuß der Alpenpässe Julier und Septimer.
Nach der pünktlichen Ankunft ging es mit vereinten Kräften („jeder hilft jedem“) an die Bikes, um diese wieder in ihre ursprüngliche, fahrfähige Funktion zu bringen (Pedale anschrauben, Lenker richten…).
Start: 09.30 Uhr auf 1.769 müM
Auf der gleich zu Beginn anstehenden Auffahrt (ca. 600 Höhenmeter) wurden wir bei Sonnenschein mit der „Kuhfladenlandschaft“, was sich als kleine Schneefelder herausstellte, und dem Pfeiffen der Murmeltiere in Richtung Septimerpass immer wieder erfolgreich von der Anstrengung abgelenkt. Nach dem Passieren des Septimerpasses auf 2.310 m folgte eine lange selektive Abfahrt bis Casaggia, welche zu Beginn etwas verblockt war und mit wenigen aber glimpflichen Stürzen überwunden wurde. Allerdings gab es kurz vor Ende der Abfahrt noch einen Felskontakt – zum Glück nur mit einem Hinterreifen – welcher nicht folgenlos blieb, aber mit vereinten Kräften notdürftig repariert werden konnte. Hier war Kreativität und Flexibilität verbunden mit technischem Verständnis erfolgreich in die Tat umgesetzt.Später konnte das Malheur in einem Radladen in Sarley mittels neuem Mantel behoben werden. Von 1.458 müM begann die Auffahrt der Passstraße zum Malojapass auf 1.815m. Als Belohnung gab es dort eine erste Verschnaufpause mit entsprechender Stärkung sowie einem herrlichen Blick ins Tal bzw. auf die überstandene Serpentinenstrecke –bergauf!. Anschließend ging es entlang der Oberengadiner Seen recht zügig nach Pontresina in unsere erste Unterkunft – die dortige Jugendherberge – Ankunft: 16.30 Uhr. Nach dem verdienten Begrüßungsgetränk mit umstrittenem Bike-Parkplatz , erfolgte der Bezug der Zimmer bzw. der Betten. Anschließend ging es geduscht zum Drei Gänge Menü zur Wahl – gute Qualität und jeder ist satt geworden.
Fazit: 47 km, 1.430 Hm
Samstag, 26.06.2021
Start um 09.15 Uhr bei sonnigem Wettermit mit der Räthischen Eisenbahn auf Panoramafahrt zum Berninapass. Eigentlich sollten, bis auf zwei, alle Räder mit dem DAV-Begleitbus durch unseren treuen Uli befördert werden – aber ein Biker hat sich wohl zu sehr auf seine Mitfahrer verlassen oder /und hat zu sehr an sein „bestes“ Pferd im Stall Zuhause gedacht, sodass erst noch eine kleine Pause bis zum Start eingelegt werden musste, bis alle „Drahtesel“ zur Verfügung standen. Aber dies machte der Freude auf den bevorstehenden Posciavo Trail nach Posciavo keinen Abbruch. Leider gab es bei unserem MTB-Guide einen kapitalen „Astfang“ mit irreparablem Schaden am Schaltwerk. Mittels Begleitbus wurde die Abholung am Berg organisiert und die Teil-Etappe mit zwei kundigen Co-Guides bis Posciavo gefahren. Nach kurzer Einkehr fuhren wir wieder mit dem Zug hinauf zum Berninapass. Von dort aus ging es erneut auf einem sensationell flowigen Kurs hinunter in Richtung Pontresina, wobei wir noch einen Abstecher in Richtung des Mortaratsch Gletscher auf uns genommen haben, um einen Blick auf die sich erschreckend weit zurückziehende Gletscherzunge („Gletscherlelle“) zu erhaschen. Die Dimension des Tales, in dem der Gletscher sich ehemals befand war beeindruckend.
Ankunft: 17.30 Uhr – 46 km, 2041 Hm bergab! – 451 Hm bergauf (ohne Zugfahrt!)
Sonntag, 27.06.2021
Nach den täglich üblichen Ritualen wie Frühstück, Sonnenschutz und Technikcheck ging es von Pontresina aus gleich wieder mit der Räthischen Bahn zum Bernina-Pass – auf deren Fahrt noch einmal die herrlichen Ausblicke ins Tal wie auf diverse Gletscher und mehr genossen werden konnten. Von der Passhöhe aus ging es dann über einen Super-Trail bis Forcola di Livigno – und dann weiter auf einem absolut flowigen Waldpassagen-Single-Trail bis Livigno. In Livigno mussten dann erst zwei Bremsanlagen durch eine Werkstatt behoben werden und nach einem erfolgreichen Mittagessen ging es erst mit der Mottolino Seilbahn (zwei Räder jeweils mit Fahrer pro Gondel)in Richtung Passo Trela und dann weiter zum Lago die Cancano bzw. zur Unterkunft, Rifugio Val die Fraele (Ankunft gg. 17.30 Uhr)– Gutes Essen – kleine Zimmer – aber ausreichend.
Fazit: 43 km, 760 Hm bergauf – 1606 Hm bergab
: 43 km, 760 Hm bergauf – 1606 Hm bergab
Schöner Abend bei gutem Essen u.a. mit rotem Hauswein und angenehmem Service verbracht.
Montag, 28.06.2021
Nach dem Start um 09.00 Uhr ging die heutige „Drei Pässe Fahrt“ zum Passo Gallo bei ordentlich viel Höhenmeter auf kurzer Strecke mit Durchquerung eines Wasserfalls recht anspruchsvoll los. Die Einkehr im „Buffalora“ am Fuß vom Ofenpass lag genau richtig um wieder ausreichend Energie zu tanken für den nächsten Aufstieg (Ofenpass). Von dort aus ging es über eine selektive Querpassage durch verblocktes und verwurzeltes Gelände ging es in Richtung Pass des Costainas. Hier gab es einen Abgang in tieferes Gelände – aber die Landung war weich und das Bike lag auch nur fünf Meter unterhalb und konnte gleich wieder auf den Trail gehievt werden. Anschließend ging es nur noch hoch konzentriert mit flottem Tempo bergab nach S-Charl ins Hotel Mayor.
Fazit: 43 km, 1.120 Hm
Dienstag, 29.06.2021
Nach einem ausgezeichneten Frühstück ging es hinunter ins Unterengadin, nach Scuol und dann wieder ordentlich hoch über das Inntal nach Ftan und dann in das sehenswürdige Dorf „Guarda“. Guarda gilt als eines der am besten erhaltenen Engadiner Dörfer und dadurch sowohl architektonisch als auch geschichtlich interessant. Das Dorf besteht fast ausschliesslich aus den typischen Engadiner Häusern mit zahlreichen Sgraffiti.
Nach einer kleinen touristischen „Ortsbefahrung“ fanden wir einen schönen Abschluss auf einer Sonnenterrasse mit Engadiner Spezialitäten.
Strecke: 33 km, 764 Hm Fahrzeit: 2,25 Stunden
Am Ende der Tour waren alle glücklich und zufrieden ob der interessanten, abwechslungsreichen und vor allem anspruchsvollen Streckenfindung einschließlich der passenden Unterkünfte und Pausenmöglichkeiten. Alles wieder in bester Manier hervorragend „auskundschaftet“, organisiert und kompetent umgesetzt von unserem allzeit bewährten DAV-MTB-Guide Wolfgang („Butzi“).
Ein einfaches aber intensives und herzliches D A N K E an unseren Butzi für dieses „Rund um sorglos Paket“ von:
Armin, David, Dieter, Gerd, Hubert, Rainer, Siegfried und Uli
Wir hoffen alle auf eine Neuauflage in bewährter Manier!
Gez. Hubert