Naturschutz-Arbeitseinsatz 22.Januar 2022

Detlef Koch, unser Natur- und Umweltschutzreferent, rief zum Arbeitseinsatz gemeinsam mit dem BUND Markdorf auf. 5 Mitglieder folgten seinem Ruf und nahmen an der Aktion teil.

v.l.nr: Peter und Ulrike von Gizycki, Astrid Lux, Initiator Detlef Koch und seine Tochter Amelie, Gabriela Lindner

Das 46 Hektar große Hepbacher-Leimbacher Ried wurde 1983 auf Initiative des BUND Markdorf als Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist heute das größte Naturschutzgebiet und eines der letzten größeren Niedermoore im Bodenseekreis.
Unser Arbeitseinsatz unter Leitung von Franz Beer (BUND Markdorf) und Frau Husmann (LRA Bodenseekreis, Umweltamt) fand im nördlichen Teilgebiet, dem Leimbacher Ried, südlich der Markdorfer Ortsteile Hepbach und Leimbach statt. Weitere HelferInnen kamen aus der BUND-Gruppe Markdorf und vom Rotarier-Club Markdorf.

Die Entstehungsgeschichte dieses Niedermoores reicht bis zum Ende der letzten Eiszeit zurück, nachdem das Gebiet von einer bis zu 300m mächtigen Eisschicht bedeckt war, aus der gerade noch die Kuppe des Gehrenbergs herausschaute. Mit dem Abschmelzen des Eises bildete sich eine weitläufige Fluss- und Seenlandschaft, aus verlandenden Gewässern bildeten sich Moore. Dass diese sehr lange Bestand hatten, zeigen heute noch bis zu 10m mächtige Torfschichten, die man in einigen Teilen des Hepbacher-Leimbacher Riedes messen kann. Nach der Besiedelung und Nutzung durch Beweidung und Mahd der Riedgräser als Einstreu entstand diese typische freie Kulturlandschaft.

Beginn der Arbeit

Bei unserer Arbeit ging es darum, Gehölze entlang von Gräben zu entfernen. Durch die Aufgabe der traditionellen Nutzung würden die Restbestände des Moorgebietes mit der Zeit verbuschen und ihren typischen, offenen Landschaftscharakter verlieren, auf den viele, auch heute sehr selten gewordene Pflanzen- und Tierarten angewiesen sind. Nur einige Beispiele aus der Vogelwelt sind Drosselrohrsänger, Rohrammer, Rohrschwirl, Schwarzkehlchen, Teichhuhn und Rohrweihe.

Naturschützer, ob haupt- oder ehrenamtlich, versuchen dem entgegen zu wirken, indem der Wasserabfluss gemindert und Gehölze immer wieder entfernt werden. Etwas nördlich unseres Einsatzgebietes helfen dabei auch Heckrinder, die dort ganzjährig weiden. Und beim Wassermanagement unterstützt seit einigen Jahren der Bieber die Bemühungen durch einen Dammbau. So war auch unsere Entbuschungsaktion eine recht nasse Angelegenheit, bei der Aufmerksamkeit gefragt war, nicht in einen Graben tiefer als die Gummistiefel zu treten.

Überraschend wurde zu einer Mittagspause gerufen: Josef Baader, DAV-Mitglied und Chef der gleichnamigen Bäckerei in Frickingen, versorgte alle inzwischen hungrigen HelferInnen mit belegten Brötchen und süßen Backwaren. Der Kaffee dazu kam vom BUND Markdorf. Vielen Dank!

Große Mengen Geäst wurden bewegt
Geschafft!

Autor: Gabriele Lindner 4.2.22