Am Donnerstag hatten sich drei Leute angemeldet, am Samstag waren es sieben, am Sonntag Morgen dann acht! Es kommt immer anders als man denkt.
Etwa 8:30Uhr starteten, Simone N., Gabriele W., Birgit G., Caroline S., Renate P., Ilona H., Tobias S., Detlef K. und ich am Wanderparkplatz Wasserreservoir in Bodman. Am Rentamt und Schloßpark vorbei wanderten wir hinauf zum Platz der ehemaligen Bodenburg. Unterwegs fanden wir wilde Alpenveilchen! Der erste Fotopoint. An der Kante des Echotales ging es fast weglos vom naturbelassenen Hangwald in den bewirtschafteten Forst über: Ein Mischwald mit Lärchen, Douglasien, Ahornen uva. m. Das Haus Bodman bewirtschaftet seine Ländereien in der 25. Generation! Interessante Ausblicke auf Ufer und See faszinieren uns. Unsere Gruppe ist unheimlich naturinteressiert. So gab es sehr viel zu erzählen, Vögel und Pflanzen zu benennen und Geschichten zu erzählen. Und wir kommen dennoch voran! Unsere erste Rast machen wir am Brunnen an der Wildwiese. Neben dem Forstweg „Echotal“ spazieren wir auf einem Pfad wieder an einer Kante entlang. Dort wachsen die hier sehr seltenen Eiben. Diese Nadelbäume sind echte Überlebenskünstler und eine Pracht. Allerding sah man ihnen Trockenheitsschäden an. Von oben blicken wir hinab in das richtige Echotal, eher Echoschlucht. Wir sehen von oben den schmalen Pfad und die Seilversicherungen. Ein Wanderfalke fühlt sich gestört und versucht uns zu überschreien. Plötzlich duftet es. Woher? Ein blühender Ilex oder Stechapfel. Nach abenteuerlichem Abstieg zum Bänkle geht`s auf schmalem Pfad hinein zur Echowand. Die Urwüchsigkeit ist schon faszinierend. Das vergangene nasse Jahr hat seine Spuren hinterlassen. Wir müssen ein Stück Weg neu kraxeln, um den Erdrutsch zu umgehen. Beinahe hätten wir einen Verlust gehabt: Tobias ging als Scout voran und ging einfach weiter, obwohl an der Bank Pause angesagt war. Das wusste er nur nicht. Aber er kehrte zu uns zurück, zum Glück. Den weiter führende Pfad müsste man demnächst mal erkunden…. Die Bäume hatten schon frisches Laub, das Echo ist natürlich in der laublosen Zeit besser!
Nun gings der Mittagspause entgegen hinab bis zum (Jugendlager-)Platz gen See an den blühenden Apfelplantagen. Das Wetter zeigte sich besser als angesagt: strahlender Sonnenschein von früh bis spät und trocken! Als Sitzgelegenheit nutzten wir einen Stammstapel. Mit Birgit sollte man öfter unterwegs sein: sie hatte einen Kocher mit und erwärmte ihr Risotto. Leider hatte sie keinen Kaffee dabei… Nach Mittagsschlaf, Austausch von Kochideen und gestärkt, machten wir uns zur 2. Etappe auf. Ein offen gelasser Weg zieht schräg hinauf zum Westgrat des Teufelstals. Es steht seit diesem Frühjahr „Wildruhegebiet“ dran. Ich holte mir vor der Tour Informationen von Herrn Bickel (Fortverwaltung Bodanrück) ein. Der Weg ist nicht direkt gesperrt, aber man soll ihn möglichst selten betreten. Es ist in Planung, die nördlichen Hangwälder am Bodanrück in Bannwald um zu benennen. Sie sind jetzt schon eindrucksvoll durch ihre Wildheit. Wir versuchten, dem Wild die Ruhe zu gönnen und wanderten weitestgehend chillend dahin. Stellenweise verliert sich der Pfad im Bärlauch, umgestürzte Bäume decken ihn zu. Am Wegrand ein Fuchs- oder Dachsbau. In einem kleinen Tobel wird`s ganz verrückt, aber der Vordermann hilft dem Hintermann oder -frau, und es geht weiter. Zwischen Clematis(-lianen), Hang und Felswänden schlängelt sich die Spur. Beinahe wäre Detlef sitzen geblieben - als Eremit.
Dazwischen immer wieder schöne Blicke über den See oder auch nach unten ins türkisfarbene Wasser. Plötzlich geht
`s scharf nach rechts in Serpentinen auf die Hangkante hinauf. Das Teufelstal ist nicht begehbar und von oben eindrucksvoll an zu schauen. Wieder im Forst oben angekommen wandern wir bis zum Bänkle am Wegkreuz oberhalb von Langenrain. Wieder eine sonnige Rast. Der eine oder andere beginnt schon von Kaffee oder Weißbier zu träumen.
Hinab zum Uferweg gehen wir den neuen Pfad, da die Marienschlucht schon jahrelang gesperrt ist. Am See entlang spazieren wir auf Kies und Weg in den Ort hinein. Manche dachten schon ans Baden im See, so warm war es.
Wir nehmen gleich das erste spanisch-italienische Lokal am See, entern einen erhöhten Tisch mit bester Sicht und laben uns kulinarisch. Als Kontrastprogramm schippern 2 Partyboote mit Grill auf dem See, unüberhörbar.
Schee war`s. Selbst Gabriele und Simone, die als alteingesessene Überlinger schon oft auf dem Bodanrück unterwegs waren, kannten diese kleinen Pfade nicht. Bei allen leuchteten die Augen!
Liebe MitwanderInnen, vielen Dank für diesen schönen Start in die Sommersaison!
Statistik: 16km, 600hm
Autor: Astrid L.