Zelten mit dem Alpenverein? Und dann noch im Schwarzwald? Für meine Auftakttour beim DAV als frisch gebackene Wanderleiterin hatte ich mir ein besonderes Plätzchen ausgesucht. Ein Trekkingcamp in Oppenau, gebaut, gehegt und gepflegt von der wunderbaren Familie Kimmig.
5 mutige Wanderer begleiteten mich in den Wald: Ellen, Caroline, Kathrin, Ute und unser Hahn im Korb Jürgen. Die Zelte und Isomatten, sowie zugegebenermaßen zuviel Verpflegung wurden in zwei Autos gepackt und schon ging es los Richtung Schwarzwald. Nach gut zwei Stunden Fahrt kamen wir an und deckten uns am Hofladen mit frischem Holzofenbrot und Grillgut ein. Glücklicherweise erhielten wir vom Hof den Fahrradanhänger, um unser reichliches Gepäck zu verstauen und den Hügel hoch ins Camp zu schieben. Kaum zu glauben, noch waren wir auf einem Hof am Ortsrand von Oppenau und gut 10 Minuten später mitten im Wald. Eine schöne Grillstelle mit reichlich Sitzgelegenheiten und kleiner Hütte für schlechtes Wetter erwartete uns. Dahinter im Wald, jeweils mit etwas Abstand drei gepflegte Holzplattformen mit Tisch und Bank, worauf wir unsere Zelte aufschlugen. Wir hatten das ganze Camp für uns und waren sofort verliebt in diesen zauberhaften Ort. Den ersten Abend genossen wir am Lagerfeuer, grillten Würstchen, Fleisch und Gemüse und unterhielten uns prächtig. Ein wenig Wind und ein paar Tropfen Regen kamen auf, gingen aber genauso schnell auch wieder. Wir verzogen uns irgendwann in unsere Zelte und lauschten den Geräuschen des Waldes beim Einschlafen.
Am Samstag Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein zum Frühstück begrüßt. In Teamwork zauberten wir ein feudales Frühstück mit Kaffee, Spiegeleiern und dem leckeren Brot. Kathrin probierte ihre gestern erstandene Gänseblümchenmarmelade. Nach dem Aufräumen und Spülen brachen wir zu unserer ersten Wanderung auf – der Oppenauer Nationalparkrunde. Die Tour startete an der imposanten Klosterruine Allerheiligen. Eine Spur wilder ging es über schmale Pfade durch Wälder hinauf auf die Grindenlandschaft im Nationalpark Schwarzwald. Immer wieder hielten wir inne, um die Schönheit der Landschaft auf uns wirken zu lassen. Nach gut 18 km und 600 hm entschieden wir spontan, auf dem Heimweg noch ein Highlight dieser Gegend zu besuchen. Wir parkten die Autos und liefen die nur 400 zusätzlichen Meter zum Allerheiligen Wasserfall (von den zahlreichen Stufen, die zu erklimmen waren, stand aber nichts auf dem Wegweiser). Glücklich kehrten wir in unser Camp-Zuhause zurück und freuten uns schon auf den zweiten Abend in geselliger Runde am Lagerfeuer.
Am Sonntag Morgen war nach dem Frühstück Zusammenräumen angesagt. Alles was wir ausgepackt und aufgebaut hatten, musste wieder runter. Voll bepackt wie auf dem Weg nach oben, verließen wir wehmütig das schöne Camp. Wir verstauten die Sachen im Kofferraum und fuhren ein paar wenige Kilometer weiter nach Maisach zum Startpunkt der heutigen Tour: Dem Maisacher Turmsteig. Pünktlich um 10 Uhr brachen wir zu unserer Genusswanderung auf. Obwohl wir in der gleichen Gegend unterwegs waren, boten sich uns heute ganz andere Ausblicke und Erlebnisse. Ein „Schnapsbrunnen“ lag auf dem Weg und wir kamen am Maisacher „Waldbadezimmer“ vorbei. Der Weg führte immer weiter nach oben Richtung Buchkopfturm, der eine wunderbare Aussicht bis zu den Vogesen bot. Nur 1,5 km später kehrten wir ein in der Renchtalhütte für ein spätes Mittagessen. Da sich langsam über uns Regenwolken ankündigten, kürzten wir ein wenig den Rückweg ab und kamen trockenen Fusses wieder zurück zum Auto.
Das Herz voller Erlebnisse gings aus dem schönen Schwarzwald wieder zurück an den schönen Bodensee. Danke an meine tollen Mitwanderer! Ihr hättet mir den Einstieg als Wanderleiterin nicht leichter machen können. Es war mir eine Freude mit Euch unterwegs zu sein.
Text: Birgit Guni