Wie es Siegfried gelungen ist, bereits im Frühjahr die Bergtour auf den wettermäßig besten Tag der 33. Woche zu legen, ist sein Geheimnis. In bester Stimmung starteten um 6h mit dem Vereinsbus in Überlingen:
Tourenleiter Siegfried, Paula, Sieglinde, Hans und Frieder, in Stetten stieg die Uhldingen-Meersburg-Sektion zu mit Rosi, Inge, Renate und Karl-Heinz.
Nach einer kleinen Navi-Irrtumsrunde starteten wir um 8 Uhr in Tschengla / Brandnertal bei idealem Wetter in Richtung Mondspitze. Nach wenigen Metern Straße bogen wir in den Wanderweg ein, der uns zunächst eine Wiese empor, dann sehr sportlich und abwechslungsreich durch Wälder, über Lichtungen, Viehweiden und ziemlich steil auf den Schillersattel, (1873 m), führte. Eine Herausforderung für einige von uns. Frieder hatte sich eine Kur verordnet, die im Zusammenhang mit einem Unfall entstandene Höhenangst zu überwinden.
Ein Gratweg führte uns in 30 min. vom Schillersattel zur Mondspitze, (1967 m), mit wunderschönem Gipfelkreuz und Panoramablick über Walgau, Klostertal, Montafon, Brandnertal und Großem Walsertal. Nicht wenige Leute hatten die gleiche Idee wie wir, den schönen Tag zu dieser Bergwanderung zu nutzen.
Nach einer kurzen Rast ging es zurück auf den Schillersattel und von dort auf sehr anspruchs-vollem Gratweg zum Schillerkopf. Hier wurde Frieders Selbstüberwindung voll gefordert. Mit der ruhigen Führung von Siegfried, zunächst abwärts über den schmalen Rand der größten Gipsdoline Vorarlbergs, (100 m tief, 200 m breit), dann sehr steil aufwärts und über einen ausgesetzten, teilweise gesicherten Steig, kamen wir alle zufrieden auf Schillers Kopf (2000m) an. Auch dort waren wir nicht die einzigen Wanderer.
Eine größere Wandergruppe war sich uneins ob Gipfelfoto oder nicht. Nach unserem Hinweis, dass auf der Mondspitze ein viel schöneres Gipfelkreuz für ein Foto sei, stiegen sie tatsächlich ab. Win-Win für beide Seiten: Sie hatten nach einer schlappen Stunde Gehzeit ein wirklich schönes Gipfelkreuz auf dem Foto und wir hatten Platz auf Schillers Kopf, ich glaube, wir saßen auf der Nase.
Auch hier wurden wir mit großartigem Panoramablick auf Schesaplana, Panüler Kopf, den Nenzinger Himmel und in die Täler belohnt.
Von unserem Zugang aus war Schiller´s Profil nur mit großer Phantasie zu erahnen, deutlicher sieht man es vom Klostertal aus. Von dort gesehen, balanciert das Gipfelkreuz auf der Nase.
Der Abstieg führte uns über steile Bergpfade, durch lichte Wälder und dann über einen Wiesenweg (Alte-Statt-Weg). Diesen Wiesenweg mussten wir mit Montainbikern teilen, was nicht so gut zusammen passt. Nach 8 Std. waren wir alle zufrieden zurück in Tschengla. Die Wanderung mit knapp 1000 hm führte durch abwechslungsreiches Gelände und ausschließlich über Wanderwege und anspruchsvolle Bergpfade.
Renate Paatzch