Frauen bevorzugt Tour 2019

DAV-Überlingen Mountainbike vom 12. Juli 2017 bis 15. Juli 2019

12.07.2019 (Bivio – Pontresina / 47 km, 1.422 hm)

In leider etwas dezimierter Runde startete die diesjährige “MTB-Frauen bevorzugt-Tour” wie üblich morgens um 5:00h in Überlingen. Zum Glück war die Anfahrt etwas länger, denn als wir Bivio erreichten, hörte der Regen auf. Und bis alle Räder gerichtet waren, hatte es sich auch noch die Sonne überlegt, so dass wir bei strahlend blauem Himmel kurz nach 10:00 h hoch zum Septimerpass (2.310 m) starten konnten. Die Abfahrt vom Septimerpass hatten einige von uns dann doch etwas besser in Erinnerung: der stark ausgewaschene und schwierige Trail, z.T. auch mit fließendem Wasser, bis nach Casaccia forderte bereits erste Tribute. Es begann mit Annette, die die diesjährige Tour etwas mutiger angehen wollte und  sich nach kurzem Abgang über den Lenker dachte, dass “heil ankommen” auch ein gutes Motto wäre. Stellenweise konnte die Abfahrt nur schiebend gemeistert werden, wichtig war dabei: rechtzeitig Absteigen. Diese Erfahrung machte dann Butzi – lag es nun an den modischen Baggy Shorts oder kam der Abstieg doch etwas zu spät? Diese Frage wird für immer offen bleiben. Die Shorts hingen am Sattel, die Füße fanden keinen Halt und das Kettenblatt bohrte sich mehrfach in den Unterschenkel. Aua – für die medizinischen Laien sah das ganz schön übel aus, für die Profis war es jedoch kein Problem (anscheinend würde Kettenschmiere desinfizieren – doch auch dieser Frage soll nicht näher erörtert werden). Butzi wurde von Siegfried und Jaqueline professionell versorgt, verbunden und trug somit für die folgenden Tage seine “Kapitänsbinde” am Bein. Unten angekommen ging es auf der Straße hoch zum Malojapass. Oben angekommen – Wolkenbruch. Zum Glück erreichten wir gerade noch rechtzeitig das “Schweizerhaus” und konnten in der warmen Stube “abwettern”. Als der Regen aufhörte, radelten wir in ständigem auf und ab und ohne weitere Zwischenfälle vorbei am Silser See, Silvaplana See und Campher See nach St. Moritz und von dort weiter über Celerina nach Pontresina. Nach diesem langen ersten, anstrengendem Tagen genossen wir unser Abendessen in der Jugendherberge, um danach ziemlich früh und ziemlich müde in’s Bett zu fallen.

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13.07.2019 (Pontresina – Livigno / 38 km, 800 hm)

Nach einer harten Nacht stand Bettina am nächsten Morgen ganz weiß um’s Näschen vor den anderen und beschloß, zu pausieren. Genau für solche Zwischenfälle gibt es Begleitfahrzeuge und schon einmal jetzt ein herzliches Dankeschön an Klaus und Ulli, dass sie uns diesen Service ermöglichen. Trotz für diesen Tag prognostiziertem Starkregen wurde von Butzi entschieden, die Tour zu starten. So radelte der Rest der Gruppe bei wolkenverhangenem Himmel nach Morteratsch – der Blick auf den Bianco-Grad blieb leider verwehrt. In Morteratsch wurden die Bikes verladen und wir erhielten einen Shuttle zum Berninapass (auch noch so ein Vorteil von Begleitfahrzeugen). Oben am Pass war es bitter kalt und windig, daher ging es rasch in den Trail – vielleicht etwas zu rasch, denn ziemlich schnell kam der nächste Sturz. Dieses Mal traf es Uli, doch auch ihr ist zum Glück nichts passiert. Wir folgten dem Kuhdreck-Trail bis zur Passstraße hoch zur Furcola di Livigno. Auf der Straße hatten alle das Gefühl, dass Kuhdreck in den Reifen wohl einen Klebeeffekt haben muss. Deswegen musste oben auf der Furcola die Livigno, wo unsere Begleitfahrer uns empfangen haben, erst einmal eingekehrt werden. Bettina – wieder mit Farbe im Gesicht – entschied sich, die letzte Abfahrt des Tages mitzunehmen und unser Trail führte alle gemeinsam runter nach Livigno. Dieser Tag war optimal organisiert, nachdem wir bereits um 15:00h unser Ziel erreichten, blieb ausreichend Zeit für Einkehr und Shopping. Übrigens waren bei letzterem nicht nur die Frauen erfolgreich… oder sollte ich eher Sieg-reich schreiben? Der Tag endete mit einem netten Abendessen in der Pizzeria, wo wir Majas baldigen Geburtstag schon mal etwas vorfeierten…



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14.07.2019 (Livigno – S-Charl / 56 km, 1.400 hm, natürlich ohne Bahn-hm)

Um 9:00 h Auffahrt mit der Mottolino-Bahn, danach kurz in den Bike-Park, gefolgt von der Auffahrt zum Passo Trela. Bettina hatte nach ihrem Erholungstag Kraft in den Beinen – so viel, dass ihre Kette wohl beschloss „der Klügere gibt nach“. Diese Entscheidung wiederum kam etwas überraschend für Bettina, erst ging es rückwärts, dann kam der Abhang. Dort  fand sie sich wieder, allerdings etwas verkeilt mit dem Rad. Rad und Bettina wurden entwirrt und die Kette wurde von Butzi fachmännsich repariert. Weiter gings – 15 min später wollten die Kettenglieder an anderer Stelle nicht mehr beieinander bleiben. Auch auf neues Material ist kein Verlass – doch Bettina war nun immerhin etwas besser vorbereitet und blieb stehen. Jaqueline hatte an diesem Morgen ausreichend Zeit für’s Fotografieren, Uli und Annette genossen die Blumenwiese am Passo Trela. Dort streikte dann Sabines Dämpfer und wurde mit Luft aufgefüttert – was sich an diesem Tag noch oft wiederholen sollte. Über die Alpe Trela fuhren wir runter zum Lago San Giacomo und dann weiter in’s Val Mora. Nach der Alpe Mora folgte bald eine sehr anstrengende und steile Schiebepassage Richtung Buffalora. Sabine wurde von Siegfried motiviert, dennoch wurde Buffalora erst gegen 14:30 h erreicht. Unsere Begleitfahrer hatten uns schon vermisst…Nach der späten Mittagspause gab es einen kurzen Shuttle zum Ofenpass (irgendwie musste ja der zeitliche Rückstand wieder etwas eingeholt werden), Sabine und Annette blieben im Bus und Butzi fuhr mit den restlichen vier Teilnehmern über einen ausgesetzten Wurzeltrail zur Alp Damunt und weiter zum Passo Costainas. Wegen drohendem Regen folgte eine rasante Trail-Abfahrt mit Punktlandung in S-Charl, wo der Himmel seine Schleusen öffnete. Die nun etwas vergrößerte Begleitmannschaft musste einen ziemlichen Umweg über Zernez und durch das Unterengadin nach Scuol hinter sich bringen, den sie sich diesen durch „Steinadler schauen“ und einen Bummel durch Guarda versüßte. In S-Charl angekommen, wurden rasch die Taschen ausgeladen – plötzlich waren Ulli‘s Autoschlüssel weg. Für den DAV-Bus hatte Klaus den zweiten Schlüssel, das Problem war der Transporter. Über drei Stunden lang durchsuchten alle – unterstützt von Bedienung und Küchenpersonal mehrfach sämtliche Taschen und Rucksäcke, 2 Autos wurden auf den Kopf gestellt und alle Wege mehrfach abgelaufen,  auch unter der Kommode im Eingangsbereich hat sicher jeder dreimal geschaut… Es wurden bereits Pläne diskutiert, wie die Räder von Nauders nach Überlingen kommen könnten, Ulli hatte sich gedanklich schon etwas länger in S-Charl eingerichtet, ungelöst war die Frage, ob es für den Transporter überhaupt einen Ersatzschlüssel gibt und ein bißchen ungünstig im Weg herum stand der offene Transporter auch im eigentlich autofreien Sommerdorf S-Charl.  Irgendwann wollte dann Ulli ein Bild von einem Murmeltier zeigen und siehe da – hatte er doch beim Ausladen die Autoschlüssel in der Fototasche gesteckt!



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15.07.2019 (S-Charl – Nauders / 37 km, 858 hm)

Es hatte die ganze Nacht geregnet und auch der Morgen begann kalt, nass und regnerisch. Sabine musste aufgrund des defekten Dämpfers die Tour im Begleitfahrzeug fortsetzen. Der Rest zog sich für die 13 km Abfahrt nach Scuol warm an. So konnten wir die wunderschöne Landschaft durch den Schweizer Nationalpark genießen und nach vielen kurzen Gegenanstiegen wurde es dann auch wieder gemütlicher, weil wärmer. Dem Inn entlang folgend Richtung Martina, ging es die alte Passstraße hoch und weiter bis zur Norbertshöhe. Nach einer letzten Abfahrt erreichten wir bereits gegen 13:00 h Nauders. Dort gab es einen herzlichen Empfang von Maja, Uli, Klaus und Sabine mit Prosecco, Melone und Schokolade – ein wunderbarer Abschluss nach vier schönen Mountainbike-Tagen auf unserem „3-Länder-Giro“ durch die Schweiz, Italien und Österreich.

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Ein ganz herzliches Dankeschön an

  • Butzi:
  • für die perfekte Planung und Organisation dieser herrlichen Tour einschließlich Buchung der Unterkünfte, für die Weg- und Streckenfindung, die Hilfe bei Problemen mit den Bikes und für all das, was sich hier gar nicht vollständig aufzählen lässt!
  • Ulli, Maja und Klaus:
  • für ihre Zeit und das Fahren der Begleitfahrzeuge, dafür dass das Gepäck immer pünktlich am Ziel war und für ihre Unterstützung!
  • das Autohaus Repp:
  • für den perfekten Bike-Transporter, den nun auch inkl. Schlüssel wieder rechtzeitig zurückgebracht werden konnte!
  • alle, die dabei waren:
  • für die tolle Stimmung, Rücksichtnahme und Unterstützung, insbesondere auch durch „Lumpensammler-Siegfried“ – wir waren eine sehr harmonische Gruppe und hatten wunderschöne Touren-Tage!

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