Frühjahrswanderung in wilden Schluchten am 1. Mai 2024

Ein Teilstück des Schluchtensteigs hatte sich Astrid zur Eröffnung der Sommersaison vorgenommen und als 1. Mai – Wanderung, eine Premiere, auf das Programm gesetzt. Wir bewegten uns dabei auf Teilstücken der 3. Etappe, die von der Schattenmühle zum Schluchsee führt. Sechs TeilnehmerInnen trafen sich um 7:00 Uhr vor dem Vereinszentrum zur Abfahrt. Für den Tag war schönstes Wetter angesagt und die Vorfreude auf die Wanderung groß. Martina, Thomas, Rita, Alexandra, Karl-Heinz und Christiane wurden von Astrid bequem und sicher im vereinseigenen Bus zum Startpunkt chauffiert. Über B 31 und A 81 ging es über Bonndorf weiter zum Parkplatz oberhalb der Lotenbachklamm.

Zum Start bekamen wir zum Warmlaufen und als Appetithappen auf den weiteren Tag die wilde Lotenbachklamm serviert, einen Seitenarm der Wutachschlucht, die wir talwärts gen Schattenmühle durchstreiften.

Einige Mitwanderer, ich meine Thomas und Alexandra, kannten bereits einige Teilstücke des Schluchtensteiges aus früheren privaten Unternehmungen und teilten ihre Erlebnisse mit uns anderen während der Wanderung.

Ab dem vielbesuchten Wanderparkplatz Schattenmühle führte uns Astrid in einem weiten Rundweg erst westwärts immer am Wasser der Wutach entlang, vorbei am historischen Stallegger Kraftwerk, bis wir schließlich nach ca. eineinhalb Stunden die Wutachschlucht über die Rötenbachklamm verließen. Vorher rasteten wir ausgiebig in einem Sonnenfleck an der Wutach. Überall sprießendes Grün, umgestürzte Bäume, Moose, Farne, Sauerklee …. Mal sanft dahinfließend, mal reißend, mal überbrückt von umgestürzten Bäumen. Vorbei an Kalksinter-Aufwüchsen, auch Biberspuren gabs an der Rötenbachmündung.

Oberhalb des Krebsgrabens hatte eine Biberfamilie recht frisch zwei Weiher „angelegt“. Es sieht schon komisch aus, wenn plötzlich Fichten mitten im Teich stehen. Auf schmalen Steigen hinauf auf eine weite Hochfläche mit dem höchsten Punkt der Wanderung, der Hohen Wacht 889m. Ein weit bekannter Aussichtspunkt in die Berge und den Schwarzwald. Hier bekamen wir nun auch endlich den noch schneebedeckten Feldberg zu Gesicht, so wie es uns Astrid schon zu Beginn unserer Tour versprochen hatte.

Nicht alles, was unser Guide in Aussicht gestellt hatte, ging in Erfüllung. Die Wasseramseln und Gebirgsstelzen an der Wutach bekamen wir an diesem Tag leider nicht zu Gesicht. (Grund: Tag der Arbeit, sie hatten sicher auch frei!?) Dafür genossen wir den ganzen Tag herrliche Natur, frisches Grün und in der Sonne glitzernde Wasserflächen im Überfluss.  

Über die kleine Ortschaft Göschweiler zogen wir weiter, wieder hinab ins Wutachtal und beendeten unsere Rundwanderung an der Schattenmühle, in der wir es uns zum Abschluss bei einer kleinen Mahlzeit und Kaffee und Kuchen gut gehen ließen. Die von einigen aus der Gruppe erhoffte Schwarzwälder Kirsch Torte stand leider noch nicht auf der Karte, gibt es angeblich erst ab Juni. Notgedrungen musste sich, wer wollte, mit „ Schwarzwälder“ Kaiserschmarren zufrieden geben. Den gab es im Überfluss.

Wutach an der Schattenmühle Foto K.-H. Schmid

Man hätte sich nun entspannt zurücklehnen können, in der Gewissheit, dass die Tour nun beendet ist und unser Bus für die Heimfahrt auf dem Parkplatz vor der Schattenmühle abgestellt ist. Aber zurück zum Anfang, der Bus stand ja weiter oben am Parkplatz Lotenbachklamm. Das bescherte uns zum Abschluss des Tages noch einen halbstündigen Aufstieg über den Müllerweg.

Alle Teilnehmer/innen waren glücklich und zufrieden und voll des Lobes an Astrid über die gelungene Maiwanderung zum Auftakt der Sommersaison. Wünschen wir uns, dass weitere schöne Touren und Wanderungen folgen.

Statistik: 19km, ca. 590hm, K2, T2

Exkurs zum Schluchtensteig:

Aufgeteilt in mehrere Etappen und häufig schon zu den schönsten Wanderwegen Deutschlands gekürt. Er führt über 119 km von Stühlingen entlang der Wutach nach Blumberg, durch die Wutachschlucht und ihre einmündenden Seitenschluchten über Lenzkirch bis zum Schluchsee. Vom Schluchsee weiter über St. Blasien nach Todtmoos und durch die Wehraschlucht bis zum Ziel in Wehr. Die Wegführung verläuft überwiegend und wo immer möglich, durch die wilden Schluchten und Der Schluchtensteig bezeichnet einen Premiumwanderweg durch den Südschwarzwald, Klammen des Südschwarzwaldes. Große Teile des Gebietes stehen schon lange unter Naturschutz, und bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine wertvolle Schutz- und Rückzugsoase.

Autoren: Karl-Heinz Schmid und Astrid Lux