… oder zur Bludenzer Sonnenterrasse. Schon die Ausschreibung der Bergtour mit der frisch gebackenen Wanderleiterin Brigitte Flora war verlockend: Rundtour, herbstliche Stimmung, 360-Grad Rundum- und Weitsicht, gemütliche Einkehr … Und es war nicht zu viel versprochen. Ideal war dabei auch die Verschiebung des Wandertermins von Samstag auf Sonntag, 16. Oktober. Denn da sollte es uneingeschränkten Sonnenschein geben, also bestes Bergwetter im Gegensatz zum geplanten Samstagstermin. Das überzeugte auch die acht TeilnehmerInnen Brigitte, Stefan, Katrin, Caroline, Alex und Uli sowie Günther und Gertrud und so wurde kurzerhand anstelle der auf Samstag geplanten Busfahrt die Fahrgemeinschaft mit zwei PKW’s am Sonntag – an dem der Bus bereits reserviert war- vereinbart.
Wir ließen den Tag gemütlich angehen und nahmen die erste Etappe mit der Muttersbergbahn zur Bergstation auf 1401m. Vom kühlen Talgrund waren wir in wenigen Minuten im Sonnenschein angekommen. Es ging in ruhigem Tempo -wir waren ja auf einer Genusstour- auf unbefestigtem Waldweg aufwärts. Nach der Querung einer Moor- und Wiesenfläche konnten wir im bunten Mischwald, entlang Kieferflächen und stets mit herrlichen Ausblicken auf das südlich liegende Brandnertal mit der weiten Schesaplana und sogar den in weißem Schneeglanz leuchtenden Piz Buin und ins naheliegende Montafon blicken. Immer wieder mussten wir anhalten und die herrliche Aussicht bestaunen.
Überraschend war dann der ruhig am Wegrand sitzende große Vogel: war es ein Bussard oder Falke? Soweit reichten unsere Kenntnisse nicht, aber Brigitte und Günther versuchten doch mit Nüssle des Proviants und dem notwendigen Respekt ihm irgendwie zu helfen und ihn zu locken. Doch er ließ sich von den – für ihn vielleicht aufdringlichen – Touristen nicht stören. Sei‘s drum, es war ein kleines Erlebnis. Kennt vielleicht eine/r unserer LeserInnen die Vogelart?
Dann folgte aber auf dem ersten Scheitel unserer Bergtour, am Tiefenseesattel, die erste Rast zur Stärkung. Wir konnten nun den Blick auf neue Gebirgszüge nach Osten ins Große Walsertal genießen. Eine Ahnung auf den angekündigten Rundblick vom späteren Gipfel machte sich bemerkbar.
Dann kam der Aufstieg über den Bergkamm zum herrlichen Gipfel, der mit einem Holzkreuz gekrönt ist, das mit schmiedeeisernen, kunstvoll gestalteten Stäben ummantelt ist, weiter geschmückt von bunten Fahnen. Schon von Weitem ein herrlicher und besonderer Anblick. Und nun der Rundumblick bei strahlendem Sonnenschein und klarer Weitsicht.
Gipfelbucheintrag und Gipfelfoto waren natürlich fällig; ebenso die ausgiebige Rast und sogar ein kurzes Mittagsschläfchen im warmen Gras am Südhang. Dann ging die Rundtour wieder abwärts über einen steilen, mit Wurzeln, Fels und Schotter spannend zu gehenden Pfad. Das Frassenhaus hatte zwar am Saisonende schon dicht gemacht, was wir umso mehr zu einer ruhigen, kurzen Rast und ohne Touristenrummel auf der sonnigen Terrasse genossen haben mit weitem Blick.
Nach einer weiteren Stunde waren wir dann an der Seilbahnstation wieder angekommen und konnten dort – wie kann es anders sein – auf der sonnigen Terrasse bei Cappuccino, Kaffee, Saft oder Bier sowie Marillen- oder Zwetschgenkuchen, Apfelstrudel oder Deftigem den Wandertag ebenfalls genüsslich (kulinarisch) vor der Talfahrt und nach 717hm ausklingen lassen.
Liebe Brigitte: Deine erste geführte Bergtour als Wanderleiterin war souverän vorbereitet und ein tolles Erlebnis. Herzlichen Dank für dieses schöne Angebot und Deine Leistung. Wir freuen uns auf weitere herrliche Erlebnisse mit Dir in den Bergen. Im Namen aller TeilnehmerInnen vielen Dank!
Autor: Günther Former 18.10.22