Mit der Weisskugel, dem zweihöchsten Berg der Ötztaler Alpen, 3.739 m, stand dieses Jahr ein Aussichtsgipfel auf dem Programm, der sich vom Matschertal aus auf einer sehr abwechslungsreichen Route besteigen lässt.
Begonnen hat die Tour mit einem Auffrischungstraining Spaltenbergung, bereits einige Tage vor unserem Start am Trainingsbereich unserer Kletterhalle. Und so starteten wir bestens vorbereitet am Samstag vormittag bei perfektem Wetter mit dem Sektionsbus nach Südtirol.
Oberetteshütte
Von den Glieshöfen ging es in 2 Stunden, erst auf dem Fahrweg zur Materialseilbahn und dann auf dem relativ neu angelegten Hüttensteig zur Oberetteshütte auf 2.760 m, Ortlerblick inklusive, wo wir vom Hüttenwirt mit der Info empfangen wurden, dass die Verhältnisse aktuell optimal wären. D.h. es hatte noch eine ausreichende Firnauflage auf dem gesamten Gletscher und diese sollte, dank klarer Nacht, auch gut durchfrieren.
Nach Apfelstrudel und Capuccino nutzten wir die Zeit bis zum Abendessen trotzdem noch für ein Training Spaltenbergung Advanced im Trainingsbereich der Hütte und bauten einfache und Schweizer Flaschenzüge mit unterschiedlicher Ausrüstung.
von der Hütte zum Gletscher
Am Sonntag hieß es dann um 4.30 Uhr Früstück und um 5.00 Uhr liefen wir bei klarem Himmel und Tageslicht los. Von der Hütte stiegen wir auf den Sattel unterhalb des Schönblickkopfes und nach einer längeren Querung und einem kurzen Abstieg erreichten wir den Matscher Ferner.
Dann hieß es Steigeisen anlegen und anseilen und über idealen Trittfirn gelangten wir in einem weiten Bogen, unterhalb der Quellspitzen vorbei zum Hintereisjoch auf 3.469 m. Dann kam das „Matscher Wandl“, eine ca. 100 m hohe und 40° steile Firnflanke, die bei Ausaperung durchaus anspruchsvoll wäre, heute aber mit bestem Firn aufwartete und keine Schwierigkeit darstellte. Nun noch ein ausgesetzter Firngrat und zum Abschluss der luftige Gipfelgrat, der mit einfacher Blockkletterei aufwartete und unsere Seilschaft stand kur nach 9.00 Uhr freudestrahlend auf dem Gipfel.
Nach einer kurzen Stärkung unterhalb des Gipfels ging es dann über die Hütte auf dem gleichen Weg zurück zum Auto und um 20.00 Uhr waren wir wieder zurück in Überlingen.
Dabei waren Julia, Larissa und Marco
Die Bilder sind von uns allen.
Tour und Bericht: Tom Meissner-Braun