Am Samstag, den 13.05. 2023 fand zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte des Vereins- und Kletterzentrums ein Klettersteigkurs statt.
Angestoßen und durchgeführt wurde der Kurs von Klaus Haberstroh, dem langjährigen 1. Vorsitzenden der Sektion Überlingen, der die Entwicklung und Entstehung des Vereinszentrums maßgeblich vorangetrieben und begleitet hat. Das Zentrum ist mittlerweile fast zwei Jahre in Betrieb und ist von den Mitgliedern und der Öffentlichkeit hervorragend angenommen worden und hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich der Mitgliederzuwachs seither im zweistelligen Bereich bewegt. Insbesondere der Bereich Familie und Kinder boomt regelrecht.
Ein letzter Baustein war nun die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Alpinen Ausbildungsturmes, Teil des Außenbereiches mit den Kletterwänden. Er bietet vielfältige Übungsmöglichkeiten, die weit über das normale Maß einer Kletter- und Boulderanlage hinausgehen und in der weiten Landschaft der Kletterhallen ziemlich einmalig sind. Er bietet ideale Übungsmöglichkeiten für alle Basics, die im alpinen Bergsport benötigt werden, wie z.B. Standplatzsicherung, Abseilen und Spaltenbergung und ist dadurch nicht nur für die reinen Kletterer interessant und von Nutzen. Dazu ist eine Klettersteigwand mit drei verschiedenen Routen bis zur Schwierigkeit C und D entstanden
Am 22.04.23 ist der Ausbildungsturm eingeweiht und der breiten Öffentlichkeit bereits vorgestellt worden. Anlässlich dieses Events haben sich viele Interessenten schon mit dem Ausbildungsturm vertraut gemacht, getestet und Lust auf mehr bekommen.
Erste praktische Versuche am Trainings-Klettersteig
So trafen sich denn am Samstag den 13.05.23 um 10:00 Uhr die ersten fünf Teilnehmer zum 1. Klettersteigkurs der Sektion. Aufgrund des großen Interesses musste der Kurs auf zwei Tage verteilt werden, die zweite Gruppe war dann am Sonntag dran.
Wir in der Samstagsgruppe waren Heidi, Christian, Norbert, Maria und Karl – Heinz. Mit Ausnahme von Norbert hatten die anderen den Parcours am Aktionstag bereits in Augenschein genommen, wohl um zu sehen, was da eventuell auf einen zukommen kann. Große Klettersteigerfahrung konnten wir alle nicht einbringen, aber wir wollten uns mit einer soliden Ausbildung die Basics holen, um zukünftig eigenständig und sicher Klettersteige zu begehen.
Der Vormittag fand im Schulungsraum des Kletterzentrums statt. Dabei brachte uns Klaus auf unterhaltsame Art und Weise und mit modernsten Hilfsmitteln eine ganze Menge an Theorie über das Klettersteiggehen an sich, über die Sicherungsmethoden und eine solide Vorbereitung auf die Tour bei, so dass wir schließlich bereit und geschult waren für die ersten praktischen Versuche am Ausbildungsturm.
Es konnte losgehen. Klettersteigset anlegen, gegenseitiger Check auf Sicherheit und einsteigen. Ein bisschen Herzklopfen und bange Erwartung durfte auch sein.
Es ist alles gut gegangen. Alle TeilnehmerInnen durchstiegen mehrmals erfolgreich den Turm auf den Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden unter sachkundiger und sicherer Begleitung durch Klaus. Geschafft und Lust auf mehr. Das sollte dann im zweiten Teil des Kurses erfolgen, der eigentlich für den Sonntag angesetzt war, nämliche eine Begehung des Känzele Klettersteiges bei Bregenz in den Felswänden oberhalb des Südportals des Pfändertunnels. Da aber am Sonntag schon die Ausbildung der zweiten Gruppe im Kletterzentrum angesetzt war und außerdem die äußeren Bedingungen aufgrund des nassen Wetters ebenfalls nicht gut waren, wurde die Outdoorpremiere auf Pfingsten verschoben.
Was ein kluger Schachzug war, weil sich das Wetter am Pfingstmontag von seiner besten Seite zeigte. Frohgemut und voller Erwartung trafen wir uns dann um 9:00 Uhr am Kletterzentrum und fuhren mit dem Vereinsbus nach Bregenz zum Parkplatz Gebhardsberg, dem Ausgangspunkt zu den Klettersteigen am Känzele Felsen. Der Zustieg dauerte etwa 20 Minuten, dann machten wir uns bereit zum Einstieg in die leichtere Variante, die sich vornehmlich immer steil und ausgesetzt im Schwierigkeitsbereich C nach oben zog. Die schwierigere und vor allem kräftezehrendere Variante im Bereich D/E ließen wir für heute außen vor. Außer unserer Gruppe hatte das Pfingstwochenende und das gute Wetter natürlich auch noch andere Klettersteigliebhaber angelockt. Es gab ein wenig Stau und kleinere Wartezeiten im steilen ausgesetzten Felsen, die wir aber dank der guten Vorbereitung durch Klaus, ich sage nur Rastschlinge, gut überstanden. Nach circa einer guten Stunde reiner Kletterzeit in der Wand erreichten schließlich alle wohlbehalten und glücklich den Ausstieg. Beim Abschluss Radler auf der Terrasse des Restaurants Gebhardsberg ließen wir unseren ersten Klettersteig bei herrlichstem Panorama ausklingen.
Ein Dank an dieser Stelle an Klaus Haberstroh für sein Engagement und seine einfühlsame und präsente Art uns “ alten Neulingen “ das Klettersteiggehen näher zu bringen. Vielen Dank Klaus und vielleicht sieht man sich ja gerne mal wieder bei einer Klettersteigtour aus dem Tourenprogramm der Sektion Überlingen.
Ein Bericht von Teilnehmer Karl-Heinz Schmidt, Juni 2023