Ausgerechnet am Freitag, den 13.Mai 2022 haben wir uns gegen Abend etwa dort, wo Fuchs und Hase sich im Schwarzwald gute Nacht sagen, getroffen, um ein entspanntes Wochenende miteinander zu verbringen. Trotz des Datums ist es allen gelungen, das idyllisch gelegene Wanderheim Kreuzmoos tatsächlich unfallfrei und pünktlich zu finden. Die beiden vorgenannten Tierchen waren auch schon da – als Maskottchen zwischen vielen anderen liebevoll dekorierten Gegenständen am Gartenzaun. Uns war aber erstmal ein kräftiges Abendessen wichtiger. Im Angebot waren Brägele in allen lokal üblichen Varianten und diese erfüllten auf äußerst wohlschmeckende Weise Ihren Zweck. Und das war gut so, denn Alternativen haben unsere Wirtsleute mit großem Bedauern aufgrund von coronabedingtem Dauer-Personalmangel von der Speisekarte gestrichen.
Nachdem wir die Stunde der Nachtruhe sträflich missachtet hatten, brach dann das Unglück doch noch über uns herein: die Wirtin schickte uns mit strenger Mahnung so gegen 23:00Uhr freundlich in die Betten. Diese waren gemütlich und fernab von Autolärm und Handy-Empfang schlief es sich hervorragend.
Noch während des ausgiebigen Frühstücks tauchten auch schon unsere beiden Nachrücker auf, so dass bald vollzählig 12 Männlein und Weiblein aus Überlingen, Dornbirn, Pfullendorf, Freiburg und Mannheim auf Ihren Bikes saßen und einer wunderschönen Tour durch die hügelige Landschaft entgegensahen. Eberhard hatte sich unter Ausnutzung all seiner „Ehemals-Einheimischen-Vorteile“ eine Strecke zurechtgelegt, die von unserem etwa 730m hoch gelegenen Startpunkt über zahlreiche flowige Trails hinabführte in das etwa 500m tiefer gelegene Tal des Brettenbachs. Unterwegs gab es Gelegenheit, den höchsten Aussichtsturm des Schwarzwalds zu besteigen, den Eichbergturm. Seine oberste Plattform liegt ca. 43m hoch über dem Gelände und bietet einen eindrucksvollen Rundblick fast über den ganzen Schwarzwald.
Nach einigen Kilometern entlang an sanften Biegungen des Brettenbachs erreichten wir Reichenbach, wo sich ein Bach gleichen Namens in den Brettenbach ergießt. Dort befindet sich in einer sehr gut erhaltenen alten Mühle unser Etappenziel, das äußerst einladende Cafè an der Mühle, in dem wir die verbrauchten Kalorien mithilfe der leckersten Kuchen und Torten wieder nachfüllen konnten. So gestärkt konnten wir uns daran machen, die vormittags genossenen Abwärts-Höhenmeter nun in Richtung unseres Quartiers wieder zu erklimmen. Das kostete einige Körner, aber wir haben es ja so gewollt und die schöne Landschaft lässt sich bergauf radelnd noch einmal viel bewusster genießen.
Oben angekommen erwartete uns ein halbes Stündchen Entspannungsgymnastik auf der großen Spielwiese des Wanderheims unter fachkundiger Anleitung von Daniela und ein leckeres Abendessen bestehend aus variantenreichen Flammkuchen.
Nach erneut übersehener Sperrstunde und erneut sehr erholsamer Nacht gab es am sonnigen Sonntagmorgen das Frühstück auf der Terrasse, was das Urlaubsgefühl noch mehr verstärkte. Leider stellte sich für Markus heraus, dass sein am Vortag erlittener Sturz nun doch verlangte, dass er sein Knie zu schonen hatte und auf die Sonntagsrunde verzichten musste. Mit Reinhard und Hartmut kamen aber noch zwei Lokalmatadoren hinzu, so dass wir es noch einmal mit der Zahl 13 zu tun hatten. Um es vorwegzunehmen: alle dreizehn Radler kamen wohlbehalten wieder an.
Unsere zweite Tour beschrieb diesmal einen Bogen im Uhrzeigersinn auf dem die Höhenmeter im Gegensatz zum Vortag in abwechselndem Auf und Ab auf den ganzen Tag verteilt waren. Die knackigsten Bergauf-Passagen hatten wir noch vor der Mittagspause zu bestreiten – teilweise auf Wegen, die uns raten ließen, ob wir wohl noch auf der richtigen Spur wären und den Schweiß aus allen Poren trieben. Aber (fast) jeder Aufstieg wurde auch durch einen schönen Trail belohnt. An der Schutterquelle hätten es manche sicher gerne einem ausgiebig im Quellbecken planschenden Hund gleichgetan, aber auch wenn von Badeteich nicht die Rede sein konnte, war das frische Wasser zum Nachfüllen der Trinkvorräte sehr willkommen. Von dort war es schließlich nicht mehr weit, bis wir erneut das Quartier und damit das Ende eines sehr schönen Wochenendes erreichten.
Ein großer Dank gebührt Eberhard und seinem Schwager Hartmut, die uns diesen Genuss durch Ihre gute Vorbereitung möglich gemacht haben!
Autor: Klaus Woerner