Schneeschuhpraxistour 14.12.2019

Schneeschuhgruppe (Foto R. Wyck)

Eine Wahnsinnsgruppe: Monika, Jaqueline, Linda, Ralf, Raphael, Heinz, Daniel und Kevin – wagten es, bei dieser grausligen Wettervorhersage an der ersten Schneeschuhtour in dieser Saison teil zu nehmen. Viele hörten am 12.12.2019 bei Caroline Maier und mir die theoretischen Grundlagen zu „Tourenplanung & Risikomanagement für Schneeschuh- und SkitourengeherInnen“. Nun stand die dazugehörige Praxistour an: Regen bis auf 1200m, Wind bis zu 50km/h – eigentlich Sofawetter. Am Eineguntkopf liegt auch noch zu wenig Schnee. So plane ich um auf den höher liegenden Toblermannskopf. Auf der Hinfahrt regnet es in Strömen. Also ab gen Damüls, da gehen wir schon bei 1400m los. Erst bei 1300m fiel der Niederschlag als Schnee! Spannend. Den Ragazer Blanken nehmen wir uns zwar insgeheim als Ziel vor, jedoch stand die Tourenplanung und die Verschüttetensuche im Vordergrund. Wir sind Erstbegeher und dürfen selbst spuren: nasser, schwerer Schnee, also Schwerstarbeit. An der Wegkehre unterhalb der Ragazer Alpe ist unser erster Checkpunkt zur Hangbeurteilung, denn oberhalb ist es zum Teil >35° steil. Erste Gleitschneerisse sind zu sehen. Einen kleinen Exkurs in die Geometrie unterstützt die Darstellung der Stockmethode: Wo muss der rechte Winkel sein, damit man die Hangneigung messen kann? Die Snowcard zeigt an dieser Stelle gelb, also gehen wir mit Entlastungsabständen weiter.

Checkpunkt Foto J. Leipnitz

Um den nächsten Hügel herum kommt die Alpe Ragaz in Sicht. Erst durch mega tiefen Schnee, dann auf ausgeaperter Wiese und Felsen erreichen wir das (Gipfel-)kreuz an der Alpe. Im Windschatten unter der Tennenauffahrt machen wir Brotzeit. Wir wollen gerade mit der ersten Suchübung beginnen, da bläst die erste starke Windboe alle losen Utensilen, Schwarzwälder Schinken & Co beinahe davon. Fast wurde unsere Tour „abgeblasen“ (O-Ton Ralf). Also, geordneter Rückzug zu den nächsten Murmeltierspielen. Wir gleiten und steigen einen schönen Tiefschneehang hinab und verbuddeln ein LVS-Gerät. Paarweise wird gesucht und gefunden. „Interessant, es gibt Sicherheit“ sagte Heinz danach. Später verbuddle ich nochmal ausser Sichtweite ein Gerät, so dass sich zwei 4-er-Gruppen von 2 Seiten aus auf die Suche machen können. Inzwischen sind auch ein paar unverdrossenen SkitourengeherInnen wach geworden und gehen trotz Sturm gen Ragazer Blanken.

Jägerstrunk (Foto J. Leipnitz)

Sehr lustig, nicht nur wg. Jäger`s Notfalltropfen, tappsen wir gen Auto zurück. Dort schaufeln alle noch mal schweren aufgehäuften (von den Räumfahrzeugen) Schnee in 3-er-Teams. Ich hoffe, dass der Schneeschuhvirus auf alle TeilnehmerInnen übergesprungen ist. Übung macht den Meister, sicher ist es nicht unsere letzte gemeinsame Tour. Mit einer gemütlichen Schlusseinkehr bei Caesar`s lassen wir diesen schön-grausligen Tag ausklingen. Und noch einmal: Ihr seid eine echt tolle Gruppe!

A. Lux 15.12.2019