10. Februar 2024: Während andere Menschen nach einer langen Fastnetsnacht alkoholisiert nach Hause laufen, beginnt für neun Teilnehmer:innen (Andreas, Hubert, Mirko, Ralf, Dominik, André, Céline, Laura) und Astrid die Reise mit dem Vereinsbus ins Montafon.
Bei unserer Ankunft in Latschau gegen 8:15 Uhr debattieren wir zunächst, ob wir die Schneeschuhe im Auto lassen, da der Anblick der Berge Frühlingsgefühle in jedem von uns auslöst. Nach der Vorbesprechung des Lawinen- und Wetterberichts sowie einigen motivierenden Worten von Astrid entschließen wir uns jedoch dazu, die Schneeschuhe an unseren Rucksäcken zu befestigen und loszuwandern. Nach circa 300 Höhenmetern ist der Schnee tief genug, dass es sich lohnt, die Schneeschuhe anzuziehen. In den darauffolgenden Serpentinen des Forstweges, über den uns die nächste Gehstunde führt, ist das zwar nur nötig, um weniger Gewicht zu tragen. Doch schon bald (gegen 11 Uhr) erreichen wir die Latschätzalpe (1732m.ü.NN), bei der wir unsere erste Brotzeit verspeisen und spätestens ab hier erwachen in unseren Herzen Wintergefühle – ringsherum ist alles von dickem, weißen, Schnee bedeckt und außer uns erblicken wir nur zwei Skitourengeher. Wir spielen noch ein wenig Gipfel erraten, bis wir gestärkt den Gipfelansturm wagen.
Da wir alle einen ähnlichen Rhythmus haben, verfallen wir schon bald in ein gleichmäßiges, meditatives Aufsteigen durch das nicht enden wollende Weiß. Bergeinsamkeit im besten Sinne macht sich breit, während schweigsam jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt und versucht, nicht zu laut zu atmen. Nach den letzten wirklich steilen 200 Höhenmetern bis zum langersehnten Gipfelkreuz des Golmer Kreuzjochs (2261m.ü.NN), das wir um 13 Uhr erreichten und von dem wir wegen starken Windböen fast weggeweht wurden, eröffnete sich da oben ein atemberaubender Blick aufs Rätikon, die Verwallgruppe, die Silvretta und das Schweizer Tor bis nach Graubünden.
Nach kurzer Gipfelrast inklusive Schokolade begannen wir den Abstieg auf gleichem Weg über das Harscheis. Nach 1250hm Anstieg freuten wir uns alle ein wenig, bergab nun etwas mehr von der wunderschönen Aussicht und Sonne zu genießen. Die Altlawinen, die vor circa einer Woche abgegangen sind, weckten in manchen der Teilnehmer:innen ein großes Interesse. So wurde die Beschaffenheit einer gut erreichbaren Altlawine auf dem Rückweg zur Latschätzalpe genauer inspiziert, während die anderen Teilnehmer:innen auf ein windstilles und sonniges Plätzchen zum kurzen Rasten hofften.
Wir entschlossen uns aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit, den Umweg über die Lindauer Hütte ausfallen zu lassen und kehrten stattdessen gegen 16 Uhr im Gauertalhaus ein, die einen Kaiserschmarren zauberten, den man wirklich mal probiert haben sollte. Gut Ding will Weile haben, deshalb schlenderten wir erst im Sonnenuntergang gemütlich zurück zum Vereinsbus in Latschau, den wir um 18 Uhr zufrieden und ein bisschen erschöpft erreichten und ließen uns von Dominik sicher nach Hause bringen.
Statistik: 14km, 1260hm, K2, T3
Autor: Celine Winkler