Schon seit Dezember standen die TeilnehmerInnen fest – keiner musste absagen! Und endlich sollte es ja Schnee geben….
Wir (Christiane, Marco, Claudia, Ute, Manuela, Mirko, Ralf, Stefan und ich) starteten bei überraschendem Sonnenschein an der Auenhütte in Riezlern. Das Wetter hatte den Wetterbericht nicht gelesen, wo war der Nebel? Aber kurz vor der Schwarzwasserhütte auf 1620m holte er uns ein, zappeduster.
Wir labten uns an Kuchen und einem warmen Getränk, dann zogen wir mit leichtem Gepäck los Richtung Hochgerachsattel, um unsere Suchübungen zu machen. Bei einigen war die letzte Suche schon ein paar Jahre her. Wir probierten die neuen bluetooth-tauglichen PIEPS-Geräte aus, die man vom Handy aus steuern kann: an/aus/Sendeantennenwechsel. Wir merkten wieder mal, dass es nicht so einfach ist und man öfter üben müsste. Vielleicht im Herbst schon mal in einer Kiesgrube im Sand?
Etwa 15:30 Uhr war uns mittlerweile so kalt geworden, dass nur Bewegung half: Trotz sehr geringer Sicht stapfen wir los zum Hehlekopf (2058m). Die Wegfindung ist nur durch die gute Spurlage möglich. Kurz unterhalb des Gipfels reißt die Nebeldecke plötzlich auf – Sicht! Der Genuss wärt kurz, denn es ist bitterkalt. Aber wir haben Sicht auf die Allgäuer und das Berlinger Köpfl, können unsere Aufstiegspur sehen.
Der obere Teil des Abstiegs ist sehr schmal und steil, Manuela macht einen Salto und kommt wieder auf die Füße. (Statistik: 870hm, 6h, 12km)
Abends im Stüberl geniessen wir die Halbpension, planen die nächste Tour und lassen die Mäxchenwürfel kreisen.
Das Wetter bleibt wie es ist: sehr kalt , -12°C, windig und Sonne nur über 2000m. Wir tapsen trotzdem los, Start ist 9 Uhr. Leider dachten sich das auch alle anderen….
Auf dem Rücken zum Steinmandl leisten wir uns erst ein Hase- und Igelspiel mit einer Skitourengruppe von Mountain Spirit. Mal überholen wir sie, mal sie uns. Aber den geruhsam fressenden Birkhahn sehen nur wir!
Als es steiler wird, stehen wir im Stau. Die Spur ist sehr verharscht, das verlangt den noch ungeübten Skitourengehern alles ab – und es dauert. Sind wir froh, dass wir mit unseren Schneschuhen auch bei diesen Verhältnissen recht mobil sind.
Das neblige Steinmandel (1982m) ist sehr bevölkert, da auch von der Baader Seite Gruppen kommen. So berühren wir nur kurz das Gipfelkreuz, schauen im Neben rundum und suchen die rechte Spur südlich hinab gen Neuhornbachhaus. Sicht gleich Null, es geht nur entlang der Aufstiegsspur hinab. Erst kurz vor der Althornbachalpe sehen wir ein wenig. Am Fahrweg vom Starzeljoch reißt es plötzlich auf, die Schoppernauer Gipfel grüßen! Hat es sich doch wieder gelohnt.
Pünktlich 12 Uhr kehren wir im Neuhornbachhaus ein. Von aussen ziemlich verkruschpelt, innen ein Erlebnis, die Küche sehr gut. Noch habe wir die Option des Kreuzmandls im Kopf, tappsen aber erst einmal zum Neuhornbachjoch. Je höher wir kommen, desto schlechter wird die Sicht. Also ist klar, den Gipfel schenken wir uns, zumal die Zeit nun auch schon fort geschritten ist. Im Pulverschnee rutschen wir die Rampe hinunter, unten heisst es dann wieder, die Spur nicht zu verlieren. Zum Glück funktionieren die Sportuhren mit GPS und Karte. Plötzlich stehen wir wieder auf dem Hochgerachsattel.
Uns kommt schon der Hüttenwirt mit dem Raupenquad entgegen: „Habt ihr zwei Tourengeher gesehen?“ haben wir nicht, aber kurz darauf überholt er uns mit den beiden im Schlepptau. Gegen 16:30 Uhr kommen wir wieder in der warmen Hütte an, Kuchen gibts auch noch! (Statistik: 9km, 4:15h, 680hm)
Wir werden wieder sehr gut verpflegt. Für viel Spass sorgt Dominik, der Wirt. Er will noch drei Portionen Dampfnudeln an den Mann bringen. Einige von uns geben das Beste und kämpfen!
Sonntag – der Sonnentag
Der Morgen beginnt schon vielversprechend. Nun steht das Grünhorn auf dem Programm. Bei LWS 1 ist der Aufstieg kein Problem. Durch die Ochsenhofer Scharte gehts auf schmaler steiler Spur, aber mit guter Schneeauflage. Oben ist Ausziehen angesagt, denn die Sonne wärmt enorm. Und der Blick! Wir suchen uns die scheinbar beste Aufstiegspur aufs 2039m hohe Grünhorn. Wir sind natürlich nicht die Einzigsten, aber es verläuft sich alles. Oben ist es so warm, dass wir geruhsam Pause machen können. Zwei Stunden haben wir von der Schwarzwasserhütte aus benötigt.
Im Schattenhang hinab zur Schwarzwasserhütte finden wir sogar noch Pulverschnee, um hinab zu gleiten. Manuela, die heute pausiert hat, empfängt uns gut ausgeruht. Nun ist noch Zeit für einen Kaiserschmarrn, für den die Wirte der Schwarzwasserhütte doch bekannt sind.
15 Uhr starten wir wieder mit dem Bus, in der Hoffnung, dem Skifahrerstau voraus zu sein. Leider nein, erst 18:15 Uhr kommen wir wieder in Überlingen an. Schee war`s!
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass auch Nebel verschiedene Helligkeitsnuancen hat, er plötzlich kommt und geht….. und Wegfindung mit Erfahrung, Intuition, Geduld sowie mit Technikunterstützung möglich ist.
Statistik: 500hm, 890m Abstieg, 5,5h
Astrid Lux 31.1.23