Wanderung zum Brüggelekopf 20.Oktober 2024

Mit dem Kleinbus des Alpenvereins fuhren wir von Überlingen auf ca. 1000 m ü. M. zum Skigebiet Bödele im Bregenzerwald und wanderten von dort aus Richtung Osten zum Brüggelekopf. Zunächst ging es mehr bergab, bevor wir den Wanderweg zum Lorenapass erreichten. Dort sind asphaltierte Wege oder Schotterwege mit eher geringem Anstieg, so dass die Wanderung sehr gemächlich begann. Es gab bei herrlichem Sonnenschein gleich eine grossartige Aussicht auf das Voralpenpanorama, klar umgrenzt wie ein Scherenschnitt.

Panorama Foto C.Wiest

Es waren auch noch einige Kühe auf den Wiesen und Astrid berichtete, dass es sich um eine Maiensässlandschaft handelt, bei der die Bewirtschaftung seit Jahren rückläufig ist. Die Milchviehhaltung wird zugunsten der Mutterkuhhaltung weniger, was für die Kälber bedeutet, dass diese von den eigenen Muttertieren gesäugt werden und eine Trennung wie bei der Milchwirtschaft, nicht stattfindet.

Wandergruppe Foto S. Nothnagel

An dem aufgestellten Gedenkstein am Lorenapass klärte uns Astrid über das Schicksal der sogenannten „Schwabenkinder“auf, die u.a. über diesen Pass zur Saisonarbeit ins Schwabenland verschickt wurden, da große Armut herrschte und die Eltern sie nicht ernähren konnten. Jeder trug etwas dazu bei.

Bevor der Aufstieg steiler wurde, setzten wir uns zu einem Picknick ins Gras mit Blick auf das Alpenpanorama und lasen Karten. Der weitere Aufstieg durch einen hohen Tannen- und Fichtenwald erfolgte über den Musikpfad, auf dem am Wegesrand mehrere durch Solarenergie gespeiste Tonbänder angeschaltet werden können zur Unterhaltung durch Musik von lokalen Chören und Kapellen.

Hinter dem Alpengasthof Brüggele stiegen wir das letzte steile Stück über einen eng gewundenen Pfad zum Gipfelkreuz auf 1182 m ü.M. auf. Astrid verteilte Gipfelschokolade und es wurden Gruppenfotos am Gipfelkreuz gemacht.

v.l.n.r.: Christa, Wilma, Anna, Robert, Renate, Astrid, Simone, Paula

Gegen 12:30 Uhr kehrten wir zur Mittagspause im Alpengasthof Brüggelekopf ein, bei wärmendem Sonnenschein auf der Terrasse. Leider war Selbstbedienung mit einer ewigen Warteschlange angesagt. Das Essensangebot ist eher Fastfood, zu empfehlen ist das Suppenangebot, das auch preislich akzeptabel ist (5 bis 7 Euro).

Plötzlich zog Nebel auf und es kühlte merklich ab, so dass wir aufbrachen und über eine andere Route den Rückweg antraten. Dieser Rückweg hatte dann doch einige Herausforderungen zu bieten: Zunächst ein steiler Abstieg im Nebel über einen schmalen, felsigen Pfad, bei dem ich sehr froh über den mitgeführten Stock war. Astrid zeigte uns noch einige wildwachsene Kräuter mit herrlich intensivem Duft.

Dann ging es auf einer Etappe des Musikpfades durch den mystisch wirkenden hohen Nebelwald bergab und leicht bergauf über den Lorenapass. Am Lorenapass änderte sich das Wetter wieder und der Nebel war verschwunden. Im Sonnenschein ging es eine ganze Weile auf breitem Weg bergab bis zu einer Weggabelung, wo wir Richtung Bödele abzweigten.

Obwohl der Weg weissgelb (also leicht) angezeigt war, bot er in dem letzten Abschnitt der Wanderung dann doch die größte Herausforderung für Kraft und Ausdauer. Zunächst ging es einen sehr langen und steilen matschigen Hang hinauf, danach noch weiter über einen langen teilweise steilen Schotterweg. Am Wegesrand wuchsen Herbstzeitlose und Rossminze. Dann sahen wir schon die Strasse, wo der Bus geparkt war. Wir machten noch eine kleine Sonnenpause, bevor wir querfeldein zum Bus zurück gingen.

Sonnenrast Foto W. Ulrich

Mein Schrittzähler zeigte 24.335 Schritte und 16,95 km an. Es war eine sehr schöne Wanderung mit guter Unterhaltung, es war aber auch möglich, sich zeitweise etwas abzusondern, um die Stille zu genießen. Der hochgewachsene Wald, die Weite der Aussicht, der Wechsel zwischen Sonne und Nebel, machten den Reiz dieser Wanderung aus. Ich bin sehr dankbar, dass ich an dieser letzten Sommerwanderung teilnehmen konnte.

Mit dabei waren Wilma, Renate, Robert, Simone, Paula, Anna und ich.

Christa 27.10.2014

Statistik: K1/T1/500hm/13km